Alt, einsam, pflegebedürftig

Geringster Anteil an unter 15 Jährigen

Die Deutschen werden älter und damit pflegebedürftiger. Zusätzlich geht die Geburtsrate dramatisch zurück.

Deutschland vergreist – und hat in ganz Europa mittlerweile die älteste Bevölkerung. Im Jahr 2013 waren nur 12 Prozent seiner Menschen jünger als 15 Jahre – das war weniger als jeder achte Bürger.

Europaweit ist dies der geringste Anteil an unter 15-Jährigen an der Gesamtbevölkerung. Weltweit hat nur Japan mit 13,0 Prozent einen noch geringeren Anteil an Menschen die jünger sind als 15 Jahre.

Höchster Anteil an über 65-Jährigen

Neben Italien hat Deutschland in Europa zudem den höchsten Anteil an über 65-Jährigen. Deutschland liegt mit den über 65-Järhigen weltweit mit Japan und China an der Spitze der „ältesten“ Gesellschaften.

Der Anteil jüngerer Menschen sinkt, und der Anteil älterer Menschen nimmt stetig zu.

Kamen 1980 nur 27 über 65-jährige auf 100 Personen im Erwerbsalter zwischen 20 und 65 Jahren, sind es im Jahr 2013 etwa 36 Personen. Im Jahr 2030 werden 53 Rentenbezieher auf 100 Erwerbspersonen kommen.

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung wurden im Jahr 2013 acht Kinder je 1000 Einwohner geboren. Das ist die niedrigste Rate weltweit. Das liegt zudem an der niedrigen Geburtenzahl von durchschnittlich 1,4 Geburten je Frau und der steigenden Lebenserwartung der Deutschen. Hatte ein neugeborenes Mädchen vor 50 Jahren eine Lebenserwartung von 72 Jahren, hat sie sich mittlerweile auf 83 erhöht. Bei Jungen stieg sie im gleichen Zeitraum von 67 auf 78 Jahren an.

An die Entwicklung der Lebenserwartung ist auch die der Pflegebedürftigkeitsquote geknüpft. Es sind im Jahr 2013 schon 2,3 Millionen Menschen auf Pflege angewiesen, im Jahr 2030 werden es 3,4 bis 4,0 Millionen sein.

Im Jahr 2013 kamen nur noch rund 650.000 Kinder zur Welt, dem gegenüber standen ca. 800.000 Sterbefälle. Der Einwanderung von ca. 100.000 Personen standen gegenüber eine Auswanderung von ca. 180.000 Personen, so dass die Bevölkerung jährlich um ca. 250.000 bis 300.000 Personen schrumpft.
Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird es einerseits an Personen mangeln, die in die Rentenkasse einzahlen werden und die ältere Generation betreuen und pflegen wird. Die Bildung hoher Ersparnisse wird Voraussetzung für eine privat finanzierte Pflege sein.