Deutschland ist das Altenheim Europas. Selbst die Geburtenrate unter Einwanderern kann das nicht ändern, da diese nur unwesentlich höher ist als der bisherigen Bevölkerung.
Deutschland ist das Altenheim Europas. Selbst die Geburtenrate unter Einwanderern kann das nicht ändern, da diese nur unwesentlich höher ist als der bisherigen Bevölkerung.
Im Jahr 2010 war nur jede siebte Person (14%) in Deutschland jünger als 15 Jahre und mehr als jede fünfte Person (20%) 65 Jahre und älter. Im weltweiten Vergleich schneidet einzig Japan noch schlechter ab.
Deutschland altert in zum Teil erschreckendem Ausmaß. Die junge Generation (Schule, Arbeitsleben) schrumpft dramatisch, während der Anteil älterer Menschen (Ruhestand) stetig zunimmt.
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung werden durchschnittlich nur acht Kinder pro 1.000 Einwohner geboren – die niedrigste Rate weltweit. Die Gruppe der 40- bis 60-jährigen stellt derzeit den Großteil der deutschen Bevölkerung. 2030 werden diese Jahrgänge in die höheren Altersgruppen rücken und die Bevölkerung wird noch stärker altern als bisher.
Bereits seit 40 Jahren reicht die Anzahl der Geburten nicht mehr aus, um die Elterngeneration zu ersetzen (660.000 Geburten stehen 850.000 Sterbefällen gegenüber). Seit 1964 mit 1,4 Millionen Geburten hat sich die Geburtenzahl auf 663.000 Kinder in 2011 reduziert. Für ein ausgeglichenes Verhältnis müsste jede Frau durchschnittlich 2,1 Kinder gebären. Tatsächlich liegt diese Zahl inzwischen relativ konstant bei etwa 1,4 Kindern je Frau.
Auch die Einwanderung bremst die Altersspirale nicht wesentlich. Die knapp 800.000 im Jahr 2010 nach Deutschland Eingewanderten waren im Durchschnitt 31,7 Jahre alt, während der Altersdurchschnitt der 671.000 fortgezogenen bei 34,9 Jahren lag, die Verjüngerung dadurch ist minimal Durch die Einwanderung wird das Geburtendefizit nicht ausgeglichen.
Drohender Rentenkollaps und Pflegechaos
Durch die Alterung der Bevölkerung steigt auch die Anzahl pflegebedürftiger Menschen. Insgesamt waren in Deutschland im Jahr 2009 rund 2,3 Millionen Menschen über alle Altersgruppen hinweg auf häusliche Pflege angewiesen, im Jahr 2030 wird sich dies auf bis zu 3,4 Millionen Pflegebedürftiger erhöht haben. Zur Abwendung des drohenden Rentenkollaps (1 Rentner und 1 Beitragszahler) gibt es von der Politik keine konkreten Vorschläge.
Die Alterung der Gesellschaft zeigt sich auch in veränderten Lebensformen. Nur 29% der Deutschen leben in Familien mit Kindern, die restlichen 71% haben entweder keinen Nachwuchs (28%) oder leben ganz allein.
Für die jetzt 50-60jährigen wird sich die Frage eines Tages stellen: Ist die Rente tatsächlich sicher?
Festzuhalten ist, dass das Rentensystem nicht sicher ist, da die Beitragszahler abnehmen, während die Rentenbezieher zunehmen. Zudem werden aus dem Bereich der Rentenkassen immer noch zahlreiche Mittel abgezogen, so dass keine Reserven gebildet werden können. Zudem steigt die Zahl der Rentenjahre deutlich an. Die Erhöhung des Renteneintrittsalters kann dies nicht ausgleichen, da das Durchschnittsalter der Berufsanfänger gleichfalls steigt. Durch den immer später stattfindenden Eintritt in das Berufsleben wird sich die Zahl der Beitragsjahre nicht erhöhen.
Vor dieser Unsicherheit ist private Vermögensvorsorge angesagt. Schenkungen an Abkömmlinge sollten mit Versorgungsgarantien verknüpft werden.
Die Planung von Vermögensaufbau unter Berücksichtigung des Alters und des eventuell geringeren Einkommens ist angesagt: Penthauswohnung in der Stadt, statt Villa auf dem Land u.a.